Wikingerfrauen: Eine Übersicht

Anlässlich meiner Diplomarbeit über Schmuck der Wikinger und persönlichem Interesse beschäftige ich mich schon länger mit der Kultur der Wikinger. Jetzt möchte ich als mein erstes Mittelaltergewand die Kleidung einer Wikingerfrau herstellen.

On the occasion of writing my diploma thesis on the jewellery of Vikings and my own interest in this matter, I already spent a lot of time on research of the vikings' culture. Therefore my first medieval garment will be that of a viking woman. 

Die Wikingerzeit umfasst das 8.-11. Jahrhundert in Skandinavien. Die Bevölkerung besteht hauptsächlich aus Bauern. Über das Land verteilt findet man Gutshöfe, in der eine freie Familie wohnt. Der Gutshof ist ein Bauernhof mit Tieren und Landwirtschaft. Zentrum ist ein Langhaus, Saunas scheinen ebenso ein häufiger Bestandteil zu sein, als warmer Raum (vgl. Weinmann, 2011, S. 173). Sklaven (altn. Sg. þræll) waren ein wichtiger Anteil der Gesellschaft, sie verrichteten die Arbeit der Gutsherren am Hof und begleiteten sie mitunter auch in den Kampf. Auf "víking", also Beutezug, gingen die Männer (und auch Frauen waren nicht ausgenommen), um Waren zu bekommen, die sie auf ihren weiteren Reisen verkaufen können, denn Wikinger waren nicht nur Räuber, sondern hauptsächlich Händler und Siedler. 

Die Wikinger waren lange Zeit nicht dem Christentum unterworfen und genossen daher Freiheiten, die andere in Europa nicht kannten (vgl. Leben im Mittelalter, o. J. [online]). Die Frauen hatten nicht die Pflicht, ihr Haar zu verbergen, doch taten sie es oft um sie sauber zu halten oder um besser arbeiten zu können. Die Wikinger glaubten nicht an einen allmächtigen Gott, sondern an mehrere Götter denen spezielle Attribute zugeschrieben werden. Die bekanntesten sind Odin, der Göttervater, Gott des Krieges und der Weisheit, Thor, Donnergott und Beschützer der Menschen und Freya, Göttin der Lust und Liebe.

Under "Viking Age" we understand the time from 8-11th century AD in Scandinavia. The population largely consists of farmers. Scattered across the land we can find farms in which free families live. The farm has animals and agriculture, much like most do. A longhouse is the center of the farm, saunas seem to be a frequent part as well, for it was well heated. Slaves (old norse þræll) were an important part of the population. They worked for the landlord on the farm and sometimes they accompanied them to battle. Men (and women, which weren't excluded) went to "víking" - a raid- for wares which they can sell later on their journey, for Vikings weren't only raiders but mainly traiders and settlers.

The Vikings didn't submit to Christianity for a long time and enjoyed the freedom which other in europa didn't know at this time. The women didn't have the duty to cover their hair, although they it it in order to keep their hair cleen or to make working easier. Vikings didn't believe in an almighty god,  but in numerous gods with special attributes. The most famous among them are Odin, the Allfather, god of war and wisdom, Thor, god of thunder and protector of Men and Freya, goddess of lust and love.

Und nun will ich einen kurzen Überblick über das Gewand geben:

Wie im Großteil der Geschicht üblich, trug man unter dem Oberkleid ein Unterkleid (serkr, särk), das üblicherweise aus Leinen (und gelegentlich Hanf) war. In den meisten Gräberfunden war dieses aus ungebleichtem Stoff. Bei Reicheren war es teuer gefärbt und/oder plissiert. Aus Grab 60A in Birka (Geijer, Birka III) kennen wir ein planes blau gefärbtes Leinenserkr und ein rötliches aus Grab 762. Das beweist, dass zumindest Birka Zugriff auf blaues Leinen hatte. Leinen ist nicht so einfach zu färben wie Wolle, weshalb dünklere Farben normalerweise teurer waren als hellere, da sie größere Mengen an Färberwaid brauchten.

Die meisten Funde lassen auf einen Schlüsselloch-Ausschnitt vermuten, da man kleine Scheibenfibeln mit Stoffresten an der Nadeln fand (siehe Abb. 2). In Haithabu fand man Fragmente von Kleidern die wohl enger geschneidert wurden als die üblicherweise geometrischen Schnitte. So ähnelten diese Schnitte denen des Spätmittelalters (siehe Herjolfsnes).

Ein Untergewand aus Leinen war dazu da, um das Oberkleid aus Wolle zu schützen. Es war leichter zu waschen, nahm den Schweiß auf, war stabiler und leichter (was gut war, weil der Wert von Stoff anhand des Gewichtes gemessen wurde, war also ökonomischer). Darüber trug man ein Kleid aus Wolle. Wie im Frühmittelalter weitgehend gleich, trug man ein Tunika-ähnliches Kleid, dass den selben Schnitt wie die Tuniken der Männer hatte, nur war es knöchel- bzw. bodenlang.

Über dem Wollkleid trug die Frau den berühmten smokkr (Trägerkleid, Hängerock). Es wurde nur in Kombination den Schalenfibeln getragen, die von Ehefrauen getragen wurden und sich nicht alle leisten können. Das Trägerkleid war meist aus Wolle, jedoch auch aus Leinen. Es ist umstritten, wie dieses Überkleid geformt war, aber man findet einige Versionen dessen in Büchern und im Internet. Es ist entweder geschlossen oder vorne offen, auch plissiert kann es an manchen Stellen sein. An der offenen Stelle hängt ein rechteckiges Stück Stoff. Detailierte Informationen über das smokkr findet man auf http://urd.priv.no/viking/smokkr.html

Bei Kälte trug man einen Mantel oder Umhang aus Wolle. Man kann ihn verzieren mit Pelz, Seide oder Stickerei.
Der slaedr ist eine Art von Mantel der von den Schultern hinabfällt.

Ich werde mich bei meiner Rekonstruktion auf Funden aus Birka stützen, weswegen für mich vor allem die Werke von Arbman und Geijer wichtig sind, die die Gräberfunde von dort behandeln. Leider sind diese Bücher schwer zu bekommen und kosten viel, weshalb ich durch Glück manchmal im Internet auf Literatur stoße, die ich sonst nicht bekommen könnte. In diesem Fall findet ihr Birka I - III unter http://historiska.se/birka/digitala-resurser/litteratur/digitaliserad-litteratur/
Diese Bücher wurden in Deutsch verfasst.

Auf die einzelnen Gewandteile will ich noch genauer eingehen als in diesem Post.

In my reconstruction, I'm going to orient myself on the finds in Birka. Thereby the books by Arbman and Geijer are of most importance to me, for they examine grave findings. Unfortunately these books are hard to come by and expensive. This is why I find myself lucky to find literature I need for research on the Internet which I wouldn't get otherwise. In this case you can find Birka I - III at  http://historiska.se/birka/digitala-resurser/litteratur/digitaliserad-litteratur/ (in german!).

In future I want to discuss the single parts of clothing more detailed than in this post.
 Bildergebnis für pendant valkyrie


PS.: Mittlerweile ist meine Diplomarbeit fertig! Meanwhile my diploma thesis is finished!

LG Trici

 Quellen:

Weinmann, Cornelia (2011): Der Hausbau in Skandinavien vom Neolithikum bis zum Mittelalter. Mit einem Beitrag zur interdisziplinären Sachkulturforschung für das mittelalterliche Island. [online]. https://books.google.at/books?id=4Zya9HiTNSkC&pg=PA173&lpg=PA173&dq=mittelalter+sauna+skandinavien&source=bl&ots=Fp0Y67rb4k&sig=YDvIAuQVetGa7uNm3VLKNxMg6Kc&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwjljrrc8M_fAhXDYlAKHRaHBYgQ6AEwCHoECAYQAQ#v=onepage&q=mittelalter%20sauna%20skandinavien&f=false [abgefragt am 2.1.2019, 21:00]

Leben im Mittelalter (o. J.): Die Christianisierung im Frühmittelalter. [online]. https://www.leben-im-mittelalter.net/geschichte-des-mittelalters/fruehmittelalter/christianisierung.html [abgefragt am 2.1.2019, 14:16]

cearashionnach (2014): Swedish Valkyrie Outfit. [online]
https://cearashionnach.wordpress.com/2014-2/swedish-valkyrie-outfit/ [abgefragt am 2.4.2019, 20:49]

http://urd.priv.no/viking/
http://urd.priv.no/viking/smokkr.html

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